Die Grundgedanken des WOAL Betreuungs- und Pflegekonzepts
„Wohnen ohne Alterslimit“ geht wie andere Wohngruppen-Konzepte von der Stärke und Qualität gemeinschaftlichen Tuns aus, das es erlaubt, mit einem gewissen Ausmaß an informeller und niederschwelliger gegenseitiger Hilfe und Unterstützung „zu rechnen“.
Aber wie hoch ist dieses „Ausmaß“? Womit können wir wirklich rechnen? Was würde uns überfordern? Was ist realistisch?
ALLES, was ich als gesunder Mensch nach eigener Entscheidung selbst durchführen kann, kann für mich auf Grund von Krankheit oder altersbedingt schwer, zu schwer, undurchführbar werden. Jede Fähigkeit kann mir verloren gehen, vorübergehend oder dauerhaft; für jede Tätigkeit kann ich in unterschiedlichem Ausmaß Hilfe brauchen. Um eine Vorstellung davon zu entwickeln, wie und von wem diese Bedürfnisse realistisch und adäquat beantwortbar sind, müssen wir präzise, differenzierte Fragen – auch nach dem „worst case“ – stellen. Angelehnt an das Pflegemodell von Dorothea Elizabeth Orem fragen wir zunächst nach den grundlegenden Tätigkeiten/Fähigkeiten der persönlichen „Selbstpflege“. Diese reichen von Flüssigkeits- und Nahrungsaufnahme über Körperhygiene und Haushaltsarbeiten bis zu sozialen Kontakten und dem Einbringen in die Gemeinschaft.
Anhand der folgenden Fragen überprüfen wir für jede dieser Tätigkeiten/Fähigkeiten, in welchem Fall in welcher Art die Unterstützungsleistung erforderlich ist: